Trotz Antibiotika-Pillen und -Salbe hat sich meine Schienbeinwunde nach dem Sturz in Skagen weiter entzündet. Kein schöner Anblick. Ich muss also auch in Schweden noch einmal zum Arzt. Die nächste vårdcentral ist in Kungshamn. In zwei Stunden sind wir dort. Zehn Minuten Fußweg, kaum zehn Minuten Wartezeit und weitere zehn Minuten später hat eine freundliche schwedische Krankenschwester die übrigen Fäden aus der offenen Wunde entfernt. Schmerzhaft, aber eine große Erleichterung. Zur Feier des Tages essen wir auswärts: im hafennahen Pizza- und Kebapimbiss.
Der folgende Tag beschert uns viel Sonne und guten Segelwind. Zu gut, um den Sotenkanal zu befahren. Mag der schmale Kanal landschaftlich noch so reizvoll sein, Segeln ist hier verboten, und so drehen wir vorher ab hinaus auf das Skagerrak. Und bemerken es nicht: das ist nuries Premiere, mit uns auf dem Skagerrak. Auch den Hamburgsund lassen wir Hamburgsund sein und fahren erst wieder mit Ansteuerung des Leuchtturms Väcker in die Schären.
Irgendwo um Havsten herum wollen wir ankern. Die Auswahl fällt nicht leicht, ein Platz ist schöner als der andere. Wir sehen uns alles an, fahren weit in den Sannäsfjord hinein, drehen um und machen direkt am Fels an der Ostseite von Havsten fest. Im Vorbeifahren hatten wir die Lücke entdeckt. Sie erweist sich als tief genug und wie für nurie gemacht. Bug- und heckseitig sind dicke Ringe in den Felsen zementiert. Wegen naher Unterwasserkabel bringen wir keinen Anker aus. Der Wind weht jedoch ablandig und laut Prognose ist bis Morgen keine Änderung zu erwarten. Die erste “Heckleinenwache” übernimmt spontan eine Möwe. Pesto-Nudeln gibt es trotzdem nur für uns. Die Badesaison starten wir noch nicht, obwohl, warm genug sind sowohl Luft als auch Wasser… Aber mit meinem Schienbein habe ich einen klaren Hinderungsgrund und Miri bleibt solidarisch.






